Würde ich nicht den Geschmack der Massen verlieren und die Vorfreude am Wochenende endlich mal ins Leben einzutauchen?
Ist der absolute Traumberuf auch noch der gleiche nach 20 oder mehr/weniger Jahren? Wird der so ersehente Beruf letztendlich zur Routine?
Zerbricht die große Liebe im Laufe der Zeit an Eintönigkeit, an Routine?
Ja, die Fragen nach dem Sein, nach dem Werden und vorallem das "Warum" beschäftigen mich momentan. Dazu treiben mich Erfahrungen, Ängste und die tickende Vorahnung.
Gerade ich bin an einem Punkt angelangt, bei dem ich mich frage was an mir eigentlich noch ich ist.
Wie weit man sich unbewusst und durchaus gewollt verändern kann...
Oft habe ich Angst, dass mich die Gesellschaft verändert, ich mich in den Sog des Alltags drücken lassen. Dass ich mir mit den festen Zukunftsplänen nicht vielleicht selbst ein Stück Freiheit nehme.
Wie weit muss ich gehen, wie weit muss jeder von uns gehen, um das alles zu erkennen. Hoffen wir, dass es nicht zu spät sein wird. Meist blickt man aus einer völlig falschen Perspektive, vielleicht auch absichtilich, um die Wahrheit nicht erkennen zu müssen.
Eines allerdings steht fest:
Erkennt man es, ist es oft zu spät.
Für viele Dinge lohnt es sich zu kämpfen - allerdings nicht für alle.
Denn ein Kampf ist sinnlos, wenn das Versagen festgelegt ist. Da sollte man seine Kraft lieber für besseres investieren, vielleicht für einen Neustart.
Und so hatte ich beschlossen 7 Monate lang für meine Liebe zu kämpfen.
Erfolgreich.
Und so hatte ich beschlossen, meine Pflegefamilie ruhen zu lassen. Der Kampf scheint verloren, weil es nicht nur ich und eine weitere Person sind, sondern viele Faktoren zusammen kommen. Klar fällt es mir nicht leicht, aber es geht eben nicht alles:
Frieden, Heimat und Freund.
Darum gebe ich mein geliebtes Mittelerde auf (Odenwald- Hessen), um den Frieden wieder zu erlangen, den ich mir schon lange versuche aufzubauen.
Um die Beziehung zu meinem Freund nicht so frisch noch gleich wieder zu strapazieren, habe ich insgeheim beschlossen, allein umzuziehen. In seiner Nähe kann er mich dann viel öfter und schneller sehen als es bisher der Fall war und trotzdem noch in "seiner Heimat" und seiner heilen Familie leben.
Der Grund warum ich vorher diese Möglichkeit außer Acht gelassen habe: ohne ihn und Familie wäre ich vollkommen allein. Natürlich meine Freunde an der Bergstraße.... trotzdem.
Nun muss ich das wohl hinnehmen, mich gegen Familie entscheiden, gegen Heimat und für ihn und direkten Anschluss zur Stadt auch im Hinblick aufs Studium.
(Schwärmerei so nebenbei: Ich und Studentin? Oh mein Gott wie geil ist das denn bitte?!)
Ich hoffe, dass ich mich nicht verändern werde.
Ich hoffe, dass es das Richtige ist.
Und hoffe, dass meine Pflegefamilie irgendwann sieht, dass ich sie schon immer liebe und nie etwas böses wollte.
~
*Ayumi Haneoka*