Aber es ist nicht nur ein Traum. Es wird genauso passieren, wenn es wieder dazu kommen sollte.
Dann sagte er die heimtückischen Worte: "Ich liebe dich."
Sofort ging ich auf Distanz, trat auch einen Schritt zurück und leichte Zornesfalten entstanden, als ich meine Augenbrauen zusammen zog. "Melde dich erst wieder, wenn dein Hirngespinst vorbei ist - oder gar nicht mehr."
Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und begann, die lange Straße zum Bahnhof bergab zu laufen. Es dauerte allerdings nicht lange, dann hörte ich seine schnellen Schritte und kurz darauf seinen heftigen Atem direkt hinter mir. Er hielt mich an der Schulter fest, aber ich schüttelte sie unwirsch ab und drehte mich nur genervt zu ihm um.
"Was ist dein Problem," fragte er vorwurfsvoll. "Ich hab dir nichts getan!" Angewidert schaute ich ihn von oben bis unten an. "Du liebst mich nicht, kapier es einfach. Nur weil wir uns jetzt öfters getroffen haben, bildest du dir das ein. Wenn ich eine andere wäre, dann hättest du das früher oder später auch gesagt, weil du es denkst, dass es so ist. Aber du hast nicht mal den Hauch einer Ahnung davon, was Liebe wirklich ist !"
Es entstand eine kurze Stille, seine Arme hingen schlaff an seiner Seite und seine Augen waren weit aufgerissen. Vor Erstaunen? Vor Schock? Tja, vielleicht hatte er erwartet, dass ich mich um seinen Hals werfen würde und ihm sagen: Ja, Schatz ! Ich dich auch! Lächerlich ...
"Warum denkst du das?" Seine gebrochene Stimme tat mir für einen Augenblick weh.
"Weil es so ist," antwortete ich kalt.
"Der Mensch passt sich an. Wenn ich es nicht bin, dann eben bald eine andere. Liebe gibt es eigentlich gar nicht. Liebe ist der Begriff für eine Gewohnheit, bei einem Menschen zu bleiben - oder eben nicht. Du denkst nur, dass du mich lieben würdest, aber darauf habe ich keine Lust. Also lass mich einfach in Ruhe." Langsam drehte ich mich wieder um und wollte zum Laufen ansetzen. Dabei flogen meine Haare wie in Zeitlupe nach hinten und drehten sich leicht in der warmen Sonne.Ich hörte, wie er zu Sprechen anfangen wollte, doch ich unterbrach ihn scharf und schaute ihn mit bösem Schulterblick an, meine Stimme klang drohend, fast gefährlich:
"Ich hasse Jungs abartig, die nicht mehr einfach nur mein Kumpel sein wollen!"
Das waren meine letzten Worte, dann hastete ich zum Zug.
~
*Ayumi Haneoka*
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danke für kommis :) freue mich immer !