....was ich gerade mache, wurde ich gefragt.
"Ich schaue mir Tiffany Eheringe an."
...warum, wurde ich gefragt. Um sie mir zu kaufen?
"Um davon zu träumen, mal einen zu besitzen."
Wenn ich nichts hätte, von dem ich träumen könnte, dann hätte ich nichts wofür es sich noch zu leben oder arbeiten lohnt.
Man soll aufhören zu träumen und anfangen, sie in die Tat umzusetzen - natürlich. Aber daraus ergeben sich doch wieder neue Träume. Und neue Träume. Neue Ziele.
Ist es nicht so? Ich bin nun endlich an der Universität, habe endlich eine richtige, eigene Wohnung. Aber ich möchte auch bald Lehrerin sein. Ich möchte bald verheiratet sein. Ich möchte in einigen Jahren ein eigenes Haus bauen mit Erker, Tapetentür und kleinem Pool. Und bei all dem noch die Welt bereisen.
Aber ich denke, dass "Träume" und Dinge erleben Sachen sind, die wir jeden Tag erleben (sollten). Sonst hören Menschen auf, sich am Leben zu erfreuen. Von meinem Deutsch- und Religionslehrer aus der Realschulzeit habe ich zu meiner Konfirmation eine Karte geschenkt bekommen, auf der er geschrieben hatte, dass ich die Fähigkeit mich am alltäglichen zu erfreuen, nicht verlieren soll. Schon damals hatte mich dieser Wunsch von ihm beeindruckt. Und noch heute halte ich daran fest. Die Karte hängt noch immer an meiner Pinnwand - seit mittlerweile 6 Jahren.
Es sind die kleinen, alltägllichen Dinge, die mich glücklich machen und träumen lassen. Ich freue mich barfuß laufen zu können, wenn ich lustige Geschichten meiner Freunde höre, wenn am Abend beim Blog schreiben eine dicke Kerze brennt. Das hört sich vielleicht jetzt wirklich bescheuert an, aber ist es nicht richtig so?
Eine Kerze. Ah ha. Schön. Egal, ich kann auch das elektrische Licht anmachen.
Eine Karte mit einem Satz drauf? Schön ... vergessen.
Man muss sich bewusst sein, dass nicht alles selbstveständlich ist. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich gesund bin und was in der Birne habe (auch wenn das manche nicht immer glauben :P ). Ich kenne die Reaktion mancher Menschen: "Nur weil es woanders Krieg gibt, heißt es nicht, dass ich deshalb jeden Tag dankbar dafür sein muss, dass es bei uns friedlich ist." Aber genau das ist der Punkt. Wie schnell können sich Dinge im Leben ändern? Wie schnell kann der Bruder oder die Tante sterben? An einem Unfall, plötzliche Krankheit? Dann ist alle Zeit dahin. Wie schnell könnten Amerika und Russland plötzlich den 3. Weltkrieg erklären? Dann könnte es hier ganz anders aussehen.
Man muss am Abend im Bett liegen können und denken: was hat mich heute glücklich gemacht?
Bei mir war es ein sehr langes Telefonat mit meiner Pflegemutter.
Ja, eine kleine Sache. Ich habe heute nicht im Lotto gewonnen und mir wurden auch keine Rechnungen unerwartet erlassen. Klar sehe ich auch die schlechten Dinge im Leben, aber gerade weil ich die sehe und gerade weil sie zu unterscheiden weiß von den guten Seiten, kann ich mich an meinem Leben erfreuen.
Es war beim mir nicht immer so. Da lief es gesundheitlich nicht gut, da lief es in der Liebe nicht gut, in der Schule nicht gut und darum auch in der Psyche nicht gut. Aber auch da habe ich es irgendwann geschafft. Und die Fähigkeit wieder schnappen können, mich jeden Tag zu freuen.
Traurig sind die, die arbeiten gehen, essen, Tv schauen und ins Bett gehen.
Nichts Schönes (an dem) sehen. Nichts Neues entdecken. Und letztendlich die Lust am Leben verlieren ...
Und das ist übrigens der Ring, der mir besonders gut gefällt ... :)
für 5,800 Euro - Bandring
~
*Ayumi Haneoka*
Hübscher Ring :) ( hoffentlich seh ich den mal an deinem Finger)
AntwortenLöschenUnglaublich dass du noch an einer Karte fest hängst die vor sechs Jahren dir gegeben wurde! Da merkt man, dass du weißt worauf es wirklich im Leben ankommt...
Hätten doch mehr solche Eigenschaften (unter anderem Amerika und Russland...)